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Morbi nislGebäudereinigung © Köln Dezember 2025stibulum | Sed vulputate
Grundlagen und Fachwissen
Chemie bildet das Herzstück professioneller Gebäudereinigung, da Reinigungsmittel gezielt Verschmutzungen lösen, ohne Oberflächen oder Gesundheit zu schädigen. Fachkräfte müssen pH-Werte, Tenside, Wirkstoffe und Materialverträglichkeit kennen, um Schäden wie Ätzungen oder Rückstände zu vermeiden. Der Sinnersche Kreis – Chemie, Mechanik, Temperatur, Einwirkzeit – bestimmt die Wirksamkeit: Weniger aggressives Mittel erfordert längere Einwirkung oder höhere Mechanik.
Gebäudereiniger lernen chemische Eigenschaften wie Alkalinität (pH >7 für Fette), Acidität (pH <7 für Kalk) und Neutralität (pH ~7 für Alltagsreinigung). Tenside reduzieren Oberflächenspannung, Emulgatoren binden Schmutz, Desinfektionsstoffe wie Quats töten Mikroben. Risikobewertung umfasst Sicherheitsdatenblätter (SDB), Verdünnungsverhältnisse und Kompatibilitätschecks – z.B. keine Säure mit Lauge mischen, da giftiges Gas entsteht. Schulungen decken auch Umweltverträglichkeit ab: Biologisch abbaubare Mittel ohne VOCs priorisieren.
Anwendungsprinzipien
Reinigung folgt stets: Oberflächenanalyse, Mittelwahl, Test auf unauffälliger Stelle, Dosierung, Einwirken, Abspülen, Trocknen. Zonentechnik (saubere zu schmutzigen Tüchern) verhindert Keimverschleppung; Farbcodierung trennt Bereiche. Prinzipien wie "geringstmöglicher Einsatz" balancieren Effizienz und Schonung: Bei hartem Wasser Säuren dosiert einsetzen, bei empfindlichen Böden neutrale Mittel bevorzugen. Mechanik verstärkt Chemie – z.B. Bürsten mit alkalischer Lösung für Fett.
Anwendungsbereiche mit Beispielen:
Unterhaltsreinigung
Neutrale Universalreiniger (pH 6-8) für Böden, Wände, Treppen. Beispiel: In Büros Mikrofasertücher mit Tensid-Lösung (1:100 verdünnt) wischen Geländer – löst Staub/Fingerabdrücke streifenfrei, Einwirkzeit 1-2 Min., dann abwischen. Verhindert Rückstände, die Rutschgefahr erhöhen.
Sanitärreinigung
Säurebasierte Entkalker (pH 1-3, z.B. Phosphorsäure) gegen Kalk, Laugen (pH 11-13) für Seife. Beispiel: Toiletten mit HCl-Entkalker (5% Lösung) 5-10 Min. einwirken, bürsten, spülen – entfernt Urinstein, desinfiziert mit Quat-Zusatz. Bei Naturstein pH-neutral wählen, um Ätzung zu vermeiden.
Boden- und Textilreinigung
Alkalische Shampoos für Teppiche (pH 9-11), saure Nachspüler (pH 4-6). Beispiel: Fliesenboden in Fluren: Alkalische Lösung (1:20) mit Scheuersauger, Einwirkzeit 3 Min., neutralisieren – löst Fett/Kaugummi. Hartholz: pH-neutral mit Imprägnierungsschutz.
Glas- und Fassadenreinigung
Ammoniak- oder alkoholbasierte Streifenfrei-Mittel (pH 7-9). Beispiel: Fenster: Alkohol-Tensid-Mix (fertigpräpariert) sprühen, mit Schaber abziehen – entfernt Fettfinger, trocknet blitzschnell. Bei Reflexglas: Silikonfrei, um Streifen zu verhindern.
Sonder- und Industriereinigung
Entfetter (alkalisch mit Lösemitteln), Oxidationsmittel (Peroxide). Beispiel: Werkstattböden: Emulsionsentfetter (pH 12) 10 Min. einwirken, Hochdruck absaugen – bindet Öl/Fett emulgiert. Wärmetauscher: Inhibierte Säure (z.B. Zitronensäure) zirkulieren, Kalk lösen ohne Korrosion.
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